Ilse Balg wurde 1907 in Görlitz/Schlesien geboren. Sie studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (jetzt Humboldt-Universität) und an der Deutschen Hochschule für Politik, unter anderem bei Friedrich Meinecke und Karl Haushofer.
Ihre wissenschaftliche Tätigkeit begann in den 30er Jahren in der Reichsstelle für Raumordnung. In der dortigen Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung bereitete sie die Gebietsreform der preußischen Stadt- und Landkreise vor und erstellte Kreismappen für sämtliche Gebiete. Hier begegnete sie auch ihrem Mentor Martin Mächler, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband.
Nach 1945 war sie zunächst im Auftrag der Brandenburgischen Landesregierung, ab 1950 für die Akademie für Raumforschung und Landesplanung Hannover, mit Forschungen zum Thema „Berlin – Mark Brandenburg: Was ist Landesplanung?“ tätig.
1956 bearbeitete sie für das Bundesbauministerium das Thema „Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft und für ein soziales Mietrecht“ und begann mit der Aufstellung eines Sanierungsprogramms überalterter Wohnsubstanz des Bezirks Wedding von Berlin für und mit Baustadtrat Nicklitz.
Ab 1958 führte sie eine Untersuchung von 500 Gewerbebetrieben im Bezirk Kreuzberg durch und entwickelte eine Zeitstufenplan zur behutsamen städtebaulichen Erneuerung gemeinsam mit Professor Werner March.
Von 1970 an lehrte sie an der TU und der HfbK Berlin Stadtentwicklungsplanung. 1972 wurde sie Honorarprofessor an der TU Berlin für den Bereich Stadtforschung.
Ilse Balg starb im Jahre 1999. Sie verfügte testamentarisch, dass ihr Erbe in eine Stiftung fließen solle. Im Jahr 2000 wurde diese Stiftung gegründet und erhielt den Namen Stiftung Honorarprofessor Ilse Balg auf dem Gebiet der Stadtforschung.